Die Zukunft des Molli - Streckenerweiterung nach Rerik und Warnemünde
Verkehrswende von der Straße auf die Schiene: Für einen eigenen Beitrag zu diesem verkehrspolitischen Ziel hat die Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH eine regionale Schienenpersonenverkehrsverbindung mit Rerik und Warnemünde geprüft. Die Machbarkeitsstudie kam zu positiven Ergebnissen. Die Ergebnisse sollen nun intensiver beplant werden. Für das beste Ergebnis wird die Mecklenburgische Bäderbahn Molli immer den aktuellen Planungsstand mit der Öffentlichkeit teilen. Auch wenn Molli die Planung mit Volldampf betreibt: Züge nach Rerik und Warnemünde werden in aller Regel elektrisch fahren! Die finale Realisierung ist ab 2030 geplant. Im Stammnetz des Molli zwischen Kühlungsborn und Bad Doberan werden die Züge jedoch weiterhin mit Dampf fahren.
Was sagt die Studie aus?
Im Jahr 2019 hat die Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH bei der TU Dresden eine Studie in Auftrag gegeben, die das Potenzial einer Streckenerweiterung der Molli-Strecke nach Rerik und nach Warnemünde bewerten sollte. Gleichzeitig war zu prüfen, ob neben der touristischen auch eine wirtschaftliche Attraktivität gegeben ist. Die Ergebnisse der Studie liegen nun vor.
Es ist deutlich geworden, dass ein großes Verkehrspotential besteht. Zukünftig wäre die Verbindung nicht nur für Touristen interessant, sondern auch für Schüler und Pendler. Mittels dieser zusätzlichen Zielgruppen ist eine Verdopplung der Fahrgastzahlen möglich. Die Studie hat auch gezeigt, dass ein Bus auf der gleichen Strecke das vorhandene Verkehrspotential nicht abrufen bzw. ausschöpfen könnte.
Mehrere Trassenführungen möglich
Für beide Richtungen wurde eine Vielzahl von Trassenführungskorridoren untersucht. Beide neuen Streckenabschnitte nach Rerik (10 km) und nach Warnemünde (17 km) wären entsprechend realisierbar. Eine Anbindung nach Rerik würde vom Bahnhof Kühlungsborn West starten und mögliche Anbindungen nach Warnemünde würden vom Bahnhof Rennbahn abgehen.
Die neue Eisenbahnstrecke würde den Umstieg vom Auto auf die Schiene erleichtern und somit den Ausbau klimafreundlicher Verkehrswege fördern. Gleichzeitig wird die Attraktivität der Region durch die Bahn-Anbindung gesteigert. Touristische Attraktionen und Ausflugsmögichkeiten werden erweitert. Insgesamt schafft die Mecklenburgische Bäderbahn Molli mit den fast 30 km neuen Schienenweg 60-70 neue Jobs in der Region.
Wie soll das Angebot aussehen?
Auf der erweiterten Strecke soll attraktiver Nahverkehr mit modernsten Triebzügen bei 80 km/h Höchstgeschwindigkeit erfolgen. Ergänzt werden diese durch circa 3-4 historische Dampfzüge pro Tag. Die Fahrten werden zunächst im Stundentakt angeboten, können jedoch perspektivisch auf halbstündig ausgeweitet werden. Mit der Streckenerweiterung erfolgen eine Kapazitätsentlastung auf dem Stammnetz und eine Steigerung der Angebotsqualität.
Wie soll das Projekt finanziert werden?
Die Kostenschätzung für das Projekt beträgt 110 Millionen Euro. Davon werden 40 Mio. Euro für die Beschaffung neuer Fahrzeuge eingesetzt, circa 35 Mio für den Bau der Strecke nach Warnemünde und circa 20 Mio Euro für die Strecke nach Rerik. Die restlichen Kosten verteilen sich auf betriebliche Anlagen sowie Leit- und Sicherungstechnik.
Aufgrund der Bauweise als Schmalspurstrecke, liegen die Kosten unter denen normaler Eisenbahninfrastrukturprojekte. Die Finanzierung wird dann gemeinschaftlich über die Region, das Land und den Bund finanziert.
Wie geht es weiter?
Die gesamte Region mit den angrenzenden Städten und Gemeinden, dem Verband Mecklenburgischer Ostseebäder und dem Planungsverband Rostock stehen hinter dem Projekt.
Primär erfolgen Detailplanungen von Ingenieurbauwerken zur Konkretisierung der Machbarkeit und eine Aktualisierung der Kostenschätzungen. Gleichzeitig wird das Genehmigungsverfahren angegangen. Die Kosten dieser Phase übernimmt die Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH selbst.
Leuchtturm mit Dampf: Weitere Informationen zum Projekt werden zur Präsentation des Molli in Warnemünde am Leuchtturm im Rahmen des Stromfestes vom 06.-11.09.2022 vorgestellt. Zusätzlich wird diese Seite fortlaufend um Informationen ergänzt.
Berichterstattung und weiterführende Informationen
Hier finden Sie alle Berichte die in diesem Rahmen veröffentlicht wurden sowie die gekürzte Fassung der Studie der TU Dresden zum Herunterladen.